US-Sanktionen gegen russische Öltanker und Chinas sinkende Rohölimporte 2024 – Heizölpreise stark gestiegen
Notierungen
ICE Gasoil Futures |
768,75 Dollar |
Brent |
81,38 Dollar (+ 1,62 zum Schluss Freitag) |
68,15 Dollar |
77,96 Dollar |
Strengstes Sanktionspaket gegen Russland seit 2022
Die scheidende US-Regierung hat kurz vor dem Amtswechsel das schärfste Sanktionspaket gegen Russland seit Beginn des Ukraine-Krieges verabschiedet. Dieses umfasst 183 Tanker, darunter 143 Öltanker, die 2023 etwa 42 % der russischen Rohölexporte auf dem Seeweg transportierten – insgesamt über 530 Millionen Barrel. Analysten erwarten, dass die Sanktionen erhebliche Auswirkungen auf Exporte nach China und Indien haben werden, die bislang Hauptabnehmer russischen Öls waren. Beide Länder könnten nun verstärkt auf Lieferungen aus dem Nahen Osten, Afrika oder Amerika setzen. China, das bisher vor allem das russische ESPO-Öl oberhalb der Preisobergrenze von 60 Dollar importiert hat, könnte seine Käufe drosseln. Experten vermuten, dass Russland gezwungen sein wird, sein Öl künftig unter der Preisgrenze anzubieten, um westliche Versicherungen und Tanker nutzen zu können. Indische Raffinerien hingegen werden wohl schnell nach Alternativen suchen, da bereits die Spotpreise für Öl aus dem Nahen Osten, Afrika und Brasilien gestiegen sind. Marktbeobachter warnen zudem, dass die verfügbaren Tanker für russisches Rohöl stark reduziert werden, was die Frachtraten weiter in die Höhe treiben dürfte. Die Maßnahmen setzen Russland unter wachsenden wirtschaftlichen Druck, während andere Anbieter von der Verlagerung der Nachfrage profitieren könnten.
Chinas Rohölimporte in 2024 gesunken
Chinas Rohölimporte sind 2024 um 1,9 % auf 11,04 Mio. B/T gesunken – der erste Rückgang seit zwei Jahrzehnten außerhalb der Corona-Jahre. Die Dezember-Importe lagen bei 11,27 Mio. B/T, deutlich unter den 11,81 Mio. B/T im November. Gründe sind Deflationsdruck, steigende E-Mobilität, eine schwache Nachfrage nach Transportkraftstoffen und sinkende Raffineriegewinnspannen. Dies führte dazu, dass Raffinerien, insbesondere unabhängige, ihren Rohöldurchsatz senkten. Laut Oilchem sank deren Verarbeitungskapazität 2024 um 8,3 %.
Die Heizölpreise starten mit deutlichen Aufschlägen in die neue Woche. Aktuelle Berechnungen lassen einen Preisanstieg erwarten. Jetzt Heizölpreise für Ihren Wohnort online berechnen.