Unerwartete Ölbestandsaufbauten und Eskalation im Nahen Osten schüren Versorgungsängste - Heizölpreise steigen weiterhin

Notierungen

ICE Gasoil Futures

654,50 Dollar

Brent

73,16 Dollar (- 0,54 zum Schluss Dienstag)

WTI

69,57 Dollar

 

API meldet unerwartete Aufbauten in allen Kategorien

Ein weiteres Mal überraschte das American Petroleum Institute den Ölmarkt mit völlig unerwarteten Bestandsdaten. Der API meldete gestern in allen Kategorien Aufbauten von 2 Mio. Barrel und mehr, wo die Analysten und Experten im Vorfeld mit einem Rückgang bei Rohöl und einem eher moderaten Aufbau bei den Produkten gerechnet hatten. Das Institut erwartet nur im Zentrallager in Cushing eine Abnahme der Vorräte. Da die Daten des API, dem größten Interessenverband der amerikanischen Öl- und Gasindustrie, eigentlich mit den Auswirkungen von Hurrikan Francine für die Berichtswoche gerechnet wurden, kommen sie so überraschend. Infolgedessen waren in der vergangenen Woche nahezu die Hälfte der Offshore-Ölförderanlagen nicht mehr in Betrieb und es gab einen Marktrückgang von bis zu 670.000 Tonnen Ölproduktion.

 

Erneute Eskalation im Nahen Osten

Nachdem gestern im Nahen Osten bei mutmaßlich kontrollierten Explosionen von tragbaren Funkempfängern, sogenannten Pagern, im Libanon 2.750 Menschen verletzt und neun Menschen getötet wurden, hat sich der Konflikt zwischen Israel und der schiitischen Hisbollah-Miliz erneut verschärft. Zwar gab Israel die Attacke nicht bekannt, doch die Hisbollah und ihr wichtigster Unterstützer Iran gaben ihm sofort die Schuld. Es wird berichtet, dass Modschtaba Amani, der iranische Botschafter im Libanon, bei der Explosion eines Pagers ebenfalls verletzt wurde. Gestern kündigte die Hisbollah Vergeltung an und behauptete, dass der „israelische Feind“ seine „gerechte Strafe“ erhalten und voll verantwortlich gemacht werden werde. Auch die israelische Armee gab gestern einen Hinweis darauf, dass sie sich auf eine Vergeltung vorbereitet. Am Ölmarkt weckt die jüngste Eskalationsstufe erneut die Sorge, dass der Iran in den Krieg eingreifen könnte. Ein derartiger Flächenbrand in der Gegend hätte fast sicher auch Auswirkungen auf die Ölversorgung.

 

Die Heizölpreise starten mit deutlichen Aufschlägen in den Mittwoch. Aktuelle Berechnungen lassen einen Preisanstieg erwarten. Jetzt Heizölpreise für Ihren Wohnort online berechnen.