Analysten und Marktreaktionen zur überraschenden OPEC+ Entscheidung - Heizölpreise sinken noch weiter

Notierungen

ICE Gasoil Futures

702,75 Dollar

Brent

77,72 Dollar (- 0,64 zum Schluss Montag)

WTI

73,01 Dollar

 

Analysten-Meinungen zur OPEC+ Entscheidung

Nach dem bedeutenden OPEC+ Treffen am Sonntag bemühen sich Analysten und Marktbeobachter, die Auswirkungen zu bewerten. Sie wägen ab, ob die Beschlüsse eher positiv (bullish) oder negativ (bearish) für den Ölmarkt sind und wie diese sich kurz- und langfristig auswirken könnten. Kim Fustier von HSBC äußert sich eher unzufrieden mit den OPEC+ Beschlüssen. Omar Nokta von Jefferies bewertet die Entscheidung, die freiwilligen Kürzungen ab Oktober abzubauen, als negativ für den Ölmarkt, da die amerikanische Investmentbank diese Rückkehr der Fördermengen erst später im Jahr 2025 erwartet hatte. Bei JP Morgan interpretiert man die Entscheidung als ein Zeichen dafür, dass die Allianz mit den aktuellen Lagerbeständen zufrieden ist und optimistisch bezüglich Angebot und Nachfrage bleibt. Auch bei der UBS teilt man diese Einschätzung: „Das Ergebnis könnte kurzfristig leicht rückläufig für den Ölpreis sein, aber die Entscheidungen verringern unserer Ansicht nach auch das mittelfristige Abwärtsrisiko.“

 

Preiseinbruch mit Zeitverzögerung

Es schien, als hätte die Reaktion auf die gestrige OPEC+ Entscheidung eine Verzögerung von einigen Stunden gehabt. Während in den ersten Handelsstunden des Tages noch versucht wurde, die Auswirkungen zu verstehen, setzte mit dem Handelsstart in den USA die Überzeugung ein. Die Ölpreise fielen daraufhin drastisch. Obwohl die Verlängerung der freiwilligen Kürzungen im dritten Quartal erwartet und größtenteils bereits eingepreist war, kamen die detaillierten Pläne zum Abbau der Kürzungen ab Oktober völlig überraschend. Viele Marktbeobachter hatten angesichts der schwachen Nachfrage und des gleichzeitig steigenden Angebots außerhalb der OPEC+ eher mit einer Verlängerung der Kürzungen bis zum Jahresende gerechnet. Die starke Abwärtsreaktion von gestern erscheint jedoch etwas übertrieben, da die OPEC+ für die Rückführung der 2,2 Mio. Barrel pro Tag ein ganzes Jahr eingeplant hat und wie immer ihre Flexibilität und Anpassungsfähigkeit an die Marktgegebenheiten betont.

 

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